Death Cafe Essen feiert gelungene Premiere im Unperfekthaus

Essen-Zentrum. Ein lebendiger Ort für Gespräche über den Tod, die Trauer und das Leben. Unter diesem Motto fand am vergangenen Samstag das erste Death Cafe im Unperfekthaus in Essen statt. Das Death Cafe Essen ist eine Initiative der Jungen Trauer Essen (JTE), der Jugendtrauergruppe des ambulanten Hospizdienstes am Alfried Krupp Krankenhaus Rüttenscheid.

Bei der Premiere am 5. November 2022 waren neben dem dreiköpfigen Leitungsteam der JTE fünf teilnehmende Personen dabei. “Wir freuen uns, dass die Pilotveranstaltung so gut von den teilnehmenden Personen angenommen wurde. Alle, die dabei waren, konnte etwas für sich mitnehmen und kommen gerne wieder.”, freut sich Peter Pfand, Mit-Initiator des Death Cafe Essen und Teil des Leitungsteams der JTE. “Der Tod und die Trauer sind leider immer noch Tabuthemen in unserer Gesellschaft. Mit dem Death Cafe wollen wir diese Themen ein Stück weit aus der Tabuzone in die Mitte der Gesellschaft bringen.”

Im Zentrum des Austausches bei der Death Cafe Premiere stand die Bestattungs- und Trauerkultur in Deutschland. Die Teilnehmenden berichteten von ihren Erfahrungen mit Normen und Werten, die oft aus dem persönlichen Umfeld an die Trauernden herangetragen werden. Dabei lohnt sich auch ein Blick auf die Sterbe- und Trauerkulturen in anderen Ländern. “Tod und Trauer sind nicht nur schwarz, schwer und trist. Auch wenn wir das in unserer Gesellschaft oft so vermittelt bekommen. Das Leben ist bunt. Das gilt auch für die Trauer”, erläutert Mit-Initiator des Death Cafe Essen Friedrich Stratmann aus seiner Erfahrung als Trauerredner und Trauerbegleiter. Dabei waren sich die Teilnehmenden beim Death Cafe einig: Es darf bei einer Trauerfeier auch gelacht werden – wenn es der Persönlichkeit der verstorbenen Person entspricht.

Neben Fragen zur Sterbe- und Trauerkultur ging es bei der Death Cafe Premiere auch um das Leben und wie man zu Lebzeiten bereits einen anderen Umgang mit dem Tod finden kann. Dabei sprachen die teilnehmenden Personen unter anderem über die Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht. “Als ich damals mit dem Thema auf meine Familie zuging, haben mich die anderen erstmal total verwirrt angeschaut”, so Dana Lammers, Mit-Initiatorin des Death Cafe Essen und Leiterin der Jugendtrauergruppe. “Ich sehe es auch als eine Verantwortung zu Lebzeiten, mir darüber Gedanken zu machen. Als Trauerbegleiterin erlebe ich immer wieder, wie hilfreich es für Angehörige ist, dass im Ernstfall alles klar geregelt ist. Das gibt Struktur und Sicherheit in einer turbulenten Zeit.” Am Ende der Veranstaltung stand für die teilnehmenden Personen fest: Wir kommen wieder! Das nächste Death Cafe Essen ist für Januar 2023 geplant.


Weitere Informationen gibt es unter www.jugendtrauergruppe.de/deathcafe